Wirbelnder Treibsand

Ich lasse jetzt das Schicksal entscheiden. es war wieder der Punkt, an dem sie es sich einfach machte, um sich später dann zu wundern, warum sich alles so unkontrollierbar anfühlte.
Aktiv mach ich nichts mehr. Schreibe nicht, rufe nicht an. Denke nicht mal an ihn.
Das war der Plan, doch, oh Wunder, alles kam anders.

Wie soll man auch aufhören an jemaden zu denken, der als ihr perfekte Begleiter der Einsamkeit schien? So wunderbar schweigsam in den Momenten, wo die Geräusche der Natur ihr eignes Klangkonzert zusammen musizierten. Und dann wieder voller sprudelnder Worte, wenn es darum ging, sein eigens Sein und Empfinden in Worte zu fassen. Dazu eine Schönheit, die sie sich gar nicht eingestehen wollte. Ich bin doch nicht oberflächlich! Aber ja, nüchtern betrachtet: er war einfach schön.

„Wirblender Treibsand.“ sagte sie, und schaute ihn an.
„Was meinst du?“
„Findest du nicht, ich bin wie wirblender Treibsand?“
Er verstand immer noch nicht.
Er verstand nicht, dass sie sich treiben ließ, so, dass er alles in seine Richtung lenken konnte. Dass er sie aufwirbelte, durch sein bloßes Dasein. Dass das alles schon wieder nicht zusammen passte.
Am wenigsten aber verstand er, dass er mehr war, als irgendjemand, mit dem sie gerne zusammen war.
Und auch als er sagte:
„Bitte, verlieb dich nicht in mich.“
hörte das getriebene Wirbeln nicht auf.

love waves huebucket
Artwork by Huebucket

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